Perspektiven für die hiesigen Innenstädte

Artikel vom Michael Reink, geschäftsführendes Vorstandsmitglied urbanicom e.V.
erschienen in Immobilien-Finanzierung – der langfristige Kredit

Die deutschen Innenstädte sind mal wieder in den Schlagzeilen. Grund dafür war in den vergangenen Jahrzehnten vornehmlich die Konkurrenz zur Grünen Wiese. Das hat sich in den letzten zehn Jahren sukzessive in Richtung der Konkurrenz zum Online-Handel verlagert. Mittlerweile hat der Onlinehandel einen Anteil am Gesamtumsatz von 12,6 Prozent. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass der Lebensmitteleinzelhandel, welcher für rund 44 Prozent der Gesamtumsätze des deutschen Handels verantwortlich ist, bisher nur eine geringe Onlinedurchdringung von 2,0 Prozent hat. Betrachtet man also nur den Non-Food-Handel liegen die Umsatzanteile bereits bei 18,4 Prozent. Bei der alleinigen Betrachtung der Leitbranchen der Innenstadt, dem textilen Einzelhandel sowie dem Handel mit Elektroartikeln, liegen die Umsätze sogar bei 23,1 bzw. 25,5 Prozent.

Das ist jedoch das Bild vor den pandemiebedingten Schließungen des Einzelhandels, die für den Online-Handel wie ein Katalysator gewirkt haben. So haben viele Bürger*innen in den Lockdowns erstmalig Waren online eingekauft – und viele werden dabei bleiben. Die Lockdowns haben bis auf wenige Ausnahmen (z.B. Lebensmitteleinzelhandel) letztendlich bewirkt, dass die Versorgung der Bevölkerung mit Waren aller Art nur über den Vertriebsweg Online-Handel möglich war. Der stationäre Handel wurde als konkurrierender Vertriebsweg vom Marktgeschehen ausgeschlossen.

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Standpunkt: Leise Nachtlogistik als Antwort auf den Verkehrsinfarkt

Um die Verkehre in der Stadt zu entzerren, schlägt Michael Reink vom HDE vor, Warenlieferungen in die Nachstunden zu verlagern. Als Vorbild könnten die Niederlande dienen. Dort gelten besondere Standards für leise E-Lkw und E-Transporter und das Personal ist extra geschult. (Artikel aus dem Tagesspiegel Background vom 15.12.2021)

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Die Zukunftsfähigkeit der Innenstädte unter dem Gesichtspunkt der Konkurrenz zwischen online und stationärem Handel

Artikel von Michael Reink (geschäftsführendes Vorstandsmitglied urbanicom) in der KommP Spezial, Heft 2 – 2021

Innenstädte sind einem ständigen Wandlungsprozess unterzogen. Doch die Dynamik der Gegenwart zwingt viele Städte die Zukunft ihres Zentrums neu zu denken. Beeinflussende Faktoren sind u.a. die Klimaanpassungen, der Mobilitätswandel aber auch die zunehmende Umsatzverschiebung vom stationären in den Online-Handel sowie die derzeit in immer stärkeren Umrissen erkennbaren Folgen der Corona-Krise. Die Gleichzeitigkeit der Ereignisse und die heutzutage üblichen Abstimmungsprozesse mit allen Akteursgruppen macht die Arbeit nicht einfacher. Dabei ist es notwendig alle Parameter im Auge zu behalten und die Interessen zu einem Ausgleich zu bringen, um die Zukunftsfähigkeit der Innenstädte nachhaltig abzusichern. Unsere Innenstädte benötigen eine neue Idee.

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Stoppt den Niedergang unserer Innenstädte

Gemeinsames Positionspapier der Verbände

Gemeinsames Statement von Bundesstiftung Baukultur, Deutschem Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung, Handelsverband Deutschland und urbanicom anlässlich des fachpolitischen Gesprächs „Handlungsbedarfe der Innenstädte nach Corona“ am 08. September 2020 in Berlin.

Unsere Innenstädte stehen vor einem nie gekannten, rasanten Niedergang. Seit langem manifestiert sich in vielen Zentren eine schleichende Erosion mit der Konkurrenz durch die „Grüne Wiese“ und den rasch wachsenden Online-Handel. Nun beschleunigt die Corona-Krise die Strukturprobleme und Funktionsverluste auf dramatische Weise.